RAYON LIVRES

Christoph Simon: Franz oder Warum Antilopen nebeneinander laufen, Bilger, Zürich 2011

Christoph Simon - der Autor, der aus dem Nichts kam. Im Gepäck Franz, der traurige Held, und dessen Freund MC der Dachs; in weiteren Rollen sein Kumpel Rambo Riedel, der unvergleichliche Hauswart Eryilmaz und schliesslich Franz? behinderter Bruder Julian; Doro Apfel, Lehrerin aus der ehemaligen DDR, hält den Jungen auf Trab und dann, ja dann ist da noch Venezuela, heissblütig und militant, andauerndes Thema aller Tag- und Nachtträume von Franz.

Pressestimmen und Zitate:

«Ich war Gymnasiast und kiffte. Ich kam aus dem Kiffen gar nicht mehr heraus, und wenn ich nicht gerade eine Socke missbrauchte, die Klasse wiederholte oder bei den Eltern im Lerchenfeld das Bewusstsein verlor, dann kiffte ich. Mein Dunstkreis war Thun, eine bescheuerte Garnisonsstadt am Anfang der Alpen. Die Zeit im Gymnasium war ein gelungener ausschweifender Schaufensterbummel, und ich kriegte nicht genug davon. Das Gymnasium war mein Nest, meine Muttersprache, meine geschützte Werkstatt, während die Welt da draussen einem monströsen Donnerstag gleichkam, einer Welt mit Fabriken, Spitälern, Kampfhandlungen, Brandbomben, eine Welt, die mich nicht besonders scharf machte, es stimmt. Ich brauchte nicht viel zum Glücklichsein: Ein Versteck, gutes Gras, ein Selbstgespräch und das Versprechen, das alles bleibt, wie es ist; ich wünschte mir nichts anderes, als ein nutzloser, inkompetenter, quicklebendiger Gymnasiast zu bleiben, eingeschlossen in einem Mittelschulklo mit einem Bleistift hinter dem Ohr, um einen Spruch an die Trennwand zu kritzeln. Wenn es am Ende nicht klappte, dann nicht wegen der Schwierigkeit des Vorhabens (je höher die Hürde, desto leichter schlüpft man untendurch), sondern weil ich nicht weiss, was gut für mich ist. Mein einziges Talent bestand darin, mich selbst zu leimen. Auszuscheren. Links zu blinken und rechts abzubiegen. Um den Brei zu reden statt anzufangen mit Knutschen. Wo ich gern leben würde? In einer Zeit, wo ich keinen Anlass sähe, mich selbst zu sabotieren, wo ich gar nicht erst die Energie dazu aufbrächte; ich meine eine Zeit, die so überfrachtet mit wunderbaren Dingen ist, dass ich sie unmöglich alle kaputt machen kann. Ob diese Zukunft jemals eintrifft, ist nicht so wichtig. Wichtig ist, Aussicht auf sie zu haben.»

Рецензию Анны Матвеевой читайте здесь.

A propos de l’auteur

Nadia Sikorsky

Nadia Sikorsky a grandi à Moscou où elle a obtenu un master de journalisme et un doctorat en histoire à l’Université d’État de Moscou. Après 13 ans passés au sein de l’Unesco, à Paris puis à Genève, et avoir exercé les fonctions de directrice de la communication à la Croix-Verte internationale fondée par Mikhaïl Gorbatchev, elle développe NashaGazeta.ch, premier quotidien russophone en ligne, lancé en 2007.

En 2022, elle s’est trouvée parmi celles et ceux qui, selon la rédaction du Temps, ont « sensiblement contribué au succès de la Suisse romande », figurant donc parmi les faiseurs d’opinion et leaders économiques, politiques, scientifiques et culturels : le Forum des 100.

Après 18 ans en charge de NashaGazeta.ch, Nadia Sikorsky a décidé de revenir à ses sources et de se concentrer sur ce qui la passionne vraiment : la culture dans toute sa diversité. Cette décision a pris la forme de ce blog culturel trilingue (russe, anglais, français) né au cœur de l’Europe – en Suisse, donc, son pays d’adoption, le pays qui se distingue par son multiculturalisme et son multilinguisme.

Nadia Sikorsky ne se présente pas comme une "voix russe", mais comme une voix d’Européenne d'origine russe (plus de 35 ans en Europe, passés 25 ans en Suisse) au bénéfice de plus de 30 ans d’expérience professionnelle dans le monde culturel – ceci au niveau international. Elle se positionne comme médiatrice culturelle entre les traditions russes et européennes ; le titre de sa chronique, "L'accent russe", capture cette essence – l’accent n’étant pas une barrière linguistique, ni un positionnement politique mais une empreinte culturelle distinctive dans le contexte européen.

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